Ferienwohnung vermieten – so startest du erfolgreich ohne Agentur

Soll ich meine Ferienwohnung wirklich selber vermieten?

Vielleicht stehst du gerade ganz am Anfang deiner Reise als Vermieter:in – mit einer Ferienwohnung oder einem Haus, das du gerne als Ferienunterkunft vermieten und dabei auf eine Agentur verzichten würdest.

Und ja, wir wissen noch genau, wie sich das anfühlt und sich erstmal völlig überrollt zu fühlen von den ganzen neuen Themen, die dabei beachtet werden müssen. Aber die eigenen Ferienwohnung an jemand fremdes abgegen und eine Agentur beauftragen?

Vor über sechs Jahren haben wir unsere erste Ferienwohnung an der Nordsee gekauft und vermietet – und uns damals bewusst gegen eine Agentur entschieden. Heute betreiben wir mehrere Unterkünfte im In- und Ausland selbst und geben unser Wissen an andere weiter, die ebenfalls unabhängig vermieten möchten.

Vielleicht bist du gerade an genau diesem Punkt: Du besitzt eine Ferienimmobilie – oder hast vor, eine zu kaufen – und möchtest sie erfolgreich vermieten. Aber eben auf deine eigene Weise: strukturiert, professionell und mit Persönlichkeit. Und das ganze ohne teure Agentur.

In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du ohne externe Agentur durchstartest – Schritt für Schritt. Wir begleiten dich vom ersten Gedanken bis zur ersten Buchung.

Ist die Vermietung einer Ferienwohnung ohne Agentur überhaupt das Richtige für mich?

Bevor du loslegst, ist es sinnvoll, dir ein paar grundlegende Fragen zu stellen. Denn eine Ferienunterkunft zu vermieten bringt nicht nur Einnahmen, sondern auch Verantwortung mit sich.

Hast du Freude daran, Gastgeber:in zu sein?
Bist du bereit, dich mit Technik, Plattformen und Abläufen zu beschäftigen?
Möchtest du regelmäßig Zeit investieren – oder vieles automatisieren?
Willst du ein echtes Erlebnis für deine Gäste schaffen?

Wenn du diese Fragen mit einem inneren „Ja“ beantworten kannst, hast du schon das wichtigste Fundament.

Ferienvermietung ist kein Selbstläufer. Wenn du vor allem passiv investieren willst, ist eine Agentur vielleicht der leichtere Weg. Wenn du aber langfristig selbst die Zügel in der Hand halten möchtest – und bereit bist, zu lernen und zu wachsen –, ist die Selbstvermietung eine große Chance.

Denn du baust nicht nur ein Einkommen auf, sondern auch einen echten Wert – ein System, das du verstehst und selbst steuern kannst.

Warum du deine Ferienwohnung ohne Agentur vermieten solltest

Viele Vermieter:innen entscheiden sich anfangs für eine Agentur – aus Unsicherheit oder Zeitmangel. Doch was wir in der Praxis erleben: Wer sich einmal reingefuchst hat, will nie wieder zurück.

Denn selbst zu vermieten bedeutet vor allem Freiheit. Du bestimmst, wer wann in deine Unterkunft kommt, zu welchem Preis, unter welchen Bedingungen. Du kannst deinen eigenen Stil leben – von der Einrichtung über die Gästekommunikation bis zur Vermarktung. Und du behältst den vollen Gewinn, statt einen großen Teil davon abzugeben.

Außerdem schätzen viele Gäste den persönlichen Kontakt mit ihren Gastgebern. Sie spüren, wenn echte Menschen hinter einer Unterkunft stehen – und nicht irgendein automatisierter Dienstleister. Diese Nähe kann langfristig zu mehr Buchungen, besseren Bewertungen und natürlich zu treuen Stammgästen führen. Ein dickes Plus fürs Ferienwohnung vermieten ohne Agentur.

Und ganz ehrlich: Es macht einfach Spaß, Gastgeber:in zu sein, wenn man es auf die eigene Art machen kann.

Der 7-Schritte-Plan für deinen erfolgreichen Start ohne Agentur

Du willst direkt loslegen, weißt aber nicht genau, womit? Mit diesen sieben Schritten bekommst du eine erste Orientierung für deinen Start in die private Ferienvermietung – von der Idee bis zur ersten Buchung.

1. Rechtliches & Steuerliches klären

Bevor du loslegst, solltest du unbedingt prüfen, ob die Ferienvermietung in deiner Stadt oder Gemeinde überhaupt erlaubt ist. In manchen Kommunen gelten besondere Regelungen zur Zweckentfremdung – oder du benötigst eine Genehmigung.

Besitzt du eine Eigentumswohnung in einem Mehrfamilienhaus? Dann lohnt sich ein Blick in die Teilungserklärung: Ist dort etwas zur kurzzeitigen Vermietung geregelt?

Auch steuerlich gibt es Unterschiede:

  • Privat vermieten oder
  • gewerblich tätig werden?

Das hängt u. a. von Häufigkeit, Gewinnerzielungsabsicht und zusätzlichen Dienstleistungen ab. In jedem Fall solltest du das Finanzamt informieren und dir unbedingt Rat bei deinem Steuerberater holen.

2. Deine Ferienwohnung für die Vermeitung vorbereiten

Dein Ferienobjekt ist dein Produkt und sollte entsprechend wirken: gepflegt, funktional und ansprechend. Die Ausstattung sollte zur Zielgruppe passen – ob Paare, Familien oder Geschäftsreisende.

Achte besonders auf:

bequeme Betten
eine voll ausgestattete Küche
stabiles WLAN
durchdachte Beleuchtung
ausreichend Stauraum
liebevolle, aber nicht überladene Deko

Eine vollständige Checkliste zur Grundausstattung findest du bald hier im Blog.

3. Preisgestaltung & Positionierung

Ein häufiger Fehler: Den Preis „nach Gefühl“ festlegen. Besser ist es, die eigene Unterkunft strategisch zu positionieren.

  • Recherchiere ähnliche Objekte in deiner Region
  • Achte auf Saisonalität, Ferien, Feiertage
  • Passe die Preise dynamisch an

So holst du nicht nur das Beste aus deiner Unterkunft heraus – sondern bleibst auch konkurrenzfähig.

4. Richtig gute Inserate erstellen

Dein Inserat entscheidet, ob potenzielle Gäste buchen – oder weiterscrollen. Deshalb solltest du dir hier besonders viel Mühe geben:

  • Nutze hochwertige, authentische Fotos
  • Schreibe Texte, die informativ und sympathisch sind
  • Hebe hervor, was deine Unterkunft besonders macht
  • Nutze gezielt Keywords (z. B. „Ferienwohnung mit Meerblick auf Rügen“)

Tipp:

Gute Bilder machen den Unterschied – wirklich!

Deshalb empfehlen wir dir den Fotokurs für Fewo-Vermieter:innen – hier lernst du Schritt für Schritt, wie du deine Unterkunft selbst professionell fotografierst und mit Licht, Perspektive und Storytelling punktest.

[Link zum Fotokurs folgt]

5. Buchungsmanagement & Kalenderpflege

Gerade wenn du auf mehreren Plattformen inserierst (z. B. Airbnb, Booking), solltest du deine Verfügbarkeiten zentral verwalten. Ein sogenannter Channel Manager hilft dir, Überschneidungen und Doppelbuchungen zu vermeiden.

Reagiere schnell auf Anfragen, pflege deine Kalender regelmäßig und setze klare Regeln. Das zeigt Professionalität – und verbessert dein Ranking auf den Buchungsportalen.

6. Gästebetreuung & Kommunikation

Deine Gäste sollten sich gut informiert und willkommen fühlen – und das beginnt schon vor der Anreise.

Erstelle Vorlagen für die wichtigsten Nachrichten (Buchungsbestätigung, Check-In, Wegbeschreibung etc.), biete nach Möglichkeit einen flexiblen Self-Check-In an und stelle eine Gästemappe zur Verfügung – ob digital oder gedruckt.

Mit Tools kannst du viele Abläufe automatisieren und gleichzeitig persönlich bleiben.

7. Reinigung & Schlüssel-Übergabe

Nichts sorgt schneller für schlechte Bewertungen als mangelhafte Sauberkeit. Absolute Sauberkeit ist das A & O für eine erfolgreiche Ferienvermietung! Überlege dir daher frühzeitig:

Wer übernimmt die Reinigung?
Wer kümmert sich um frische Handtücher und Bettwäsche?
Wie wird kontrolliert, dass alles passt?
Welche Abläufe brauchst du für einen reibungslosen Übergang?

Ein gut strukturierter Reinigungsplan ist Gold wert – vor allem, wenn du mit wechselnden Kräften oder Dienstleistern arbeitest. Stelle dir auch die Frage, ob du mit eigenen Mitarbeiter:innen arbeiten möchtest oder mit einer externen Dienstleistungsagentur.

Häufige Fehler bei der Vermietung – und wie du sie vermeidest

Gerade zu Beginn kann man leicht in typische Fallen tappen. Ein häufiger Fehler ist, die eigenen Leistungen zu unterschätzen – und die Preise entsprechend zu niedrig anzusetzen. Das wirkt zwar anfangs verlockend, führt aber langfristig zu weniger Gewinn und oft auch zu falschen Erwartungen bei den Gästen.

Auch das Thema Bilder wird gerne unterschätzt: Unscharfe, dunkle oder unvorteilhafte Fotos schrecken viele Gäste sofort ab – egal, wie schön deine Unterkunft in Wirklichkeit ist. [Hier kommst du zu Fotokurs, in dem du lernst, wie du richtig gute Bilder selbst machst!]

Ein weiterer Klassiker: Zu viel selbst machen wollen, ohne auf Tools oder Automatisierung zu setzen. Das kann schnell zur Belastung werden, gerade bei mehreren Objekten.

Und nicht zuletzt: unklare Kommunikation. Wenn Gäste nicht genau wissen, was sie erwartet oder zu langsam auf Fragen reagiert wird, entstehen schnell Missverständnisse.

Unser Fazit – und dein nächster Schritt

Deine Ferienwohnung vermieten ohne eine Agentur ist mehr als eine alternative Option – es ist eine echte Chance. Du bist unabhängig, baust eine Menge eigenes Wissen auf und schaffst dir eine Einnahmequelle, die dir langfristig Freiheit bringen kann.

Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass der Start überwältigend wirken kann. Aber: Du musst das nicht allein machen. Mit Struktur, den richtigen Tools und etwas Geduld legst du ein stabiles Fundament.

In unserem nächsten Artikel erfährst du, wie du dein Inserat optimal erstellst – mit Texten, Bildern und Persönlichkeit.

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